Solaris Urbino 12 II
Fahrzeugliste
Der Solaris Urbino 12 II
Eine im Jahr 2004 durchgeführte Ausschreibung über sieben zwölf Meter lange Niederflurbusse gab den Auftakt zum Ersatz der in die Jahre gekommenen MAN NL 202. Sieger dieser Ausschreibung wurde die polnische Firma Solaris Bus & Coach (S.A.) mit ihren Fahrzeugtyp Solaris Urbino 12, von dem die LVB die zweite Generation bestellten. Ein Vorführwagen dieses Unternehmens wurde zum Herbstauftakt am 18. September 2004 auf dem Bushof Lindenau präsentiert.
Bei den Solarisbussen handelt es sich um EU-Fahrzeuge, die im Werk in Bolechowo endmontiert werden. Während z.B. die Fensterscheiben aus Finnland kommen, sind Getriebe, Motoren, Achsen, Leittechnik und Bleche Produkte deutscher Herkunft. Bei diesen sieben mit MAN-Motoren, einer Klimaanlage auch im Fahrgastraum sowie der damaligen EU-Norm entsprechenden Russpartikelfiltern ausgestatteten Fahrzeugen handelt es sich um die teuersten bei Solaris gebauten Busse der Bauart Urbino 12.
Die Fahrzeuge verfügen über 38 Sitzplätze sowie für den Fall des Defekts einer Klimaanlage auch über Fensterklappen und Dachluken. Als Besonderheit lassen sich die Türen sowohl vom Fahrer als auch von den Fahrgästen per Türtaster öffnen. Wie bei neuen Niederflurfahrzeugen der LVB guter Standard, sind diese Wagen auch mit einer manuell ausklappbaren Rampe für Rollstühle ausgestattet. Als Novum im Omnibussektor erhielten diese Fahrzeuge das Fahrgastfernsehen, in dem auch die nächsten drei Haltestellen angezeigt werden. Dafür entfiel die bisher bei den Bussen eingebaute Haltestellenanzeige, die sich stets unmittelbar hinter der Fahrerkabine an der Fahrzeugdecke befindet. Im Anschluss an die Silberpfeile und Mercedes-Benz-Sprinter erhielten auch diese Wagen das nun endgültig neue dunkelgraue Farbschema der LVB.
Nachdem die Solarisbusse am 15. März 2005 auf dem Bushof Lindenau eingetroffen und am 15. April 2005 der Presse vorgestellt wurden, begannen sie am darauf folgenden Tag ihren Linieneinsatz. Seitdem werden diese Wagen freizügig auf allen Buslinien der LVB eingesetzt. Mit der Zeit erhielten alle Wagen bis auf den Wagen 75 Werbungen oder Vollwerbungen, wobei besonders der Wagen 76 mit seiner Zoovollwerbung auffällt, die sich im Fahrgastraum fortsetzt, wobei hier sogar die Polstersitze gegen Plastesitze im Dschungeldesign getauscht wurden. Dagegen ist der Wagen 73 eher der Pechwagen dieser Serie, da er seit dem Februar 2006 in kurzer Folge bereits in mehrere Unfälle mit teilweise erheblichen Schäden verwickelt war. Der Wagen 71 erhielt im Frühjahr 2007 eine Vollwerbung für den Pösna-Park und wurde stets auf dem einzigen Kurs der Sonderbuslinie von Meusdorf zum Pösna-Park eingesetzt.
Im Vergleich zu den NL 202 bieten die Solaris Urbino 12 II einen etwas schlechteren Komfort, da es im Hinterbereich des Busses merklich eng wird und allgemein der Abstand der Sitze nicht gerade eine ausreichende Beinfreiheit zulässt. Weiterhin steht die im Gegensatz zu den NL 202 kaum lesbare Matrixanzeige groß in der Kritik. Da man mit diesen Fahrzeugen nicht so richtig zufrieden zu sein scheint, wurden die folgenden Busse noch einmal neu ausgeschrieben, wobei Solaris wiederum die Ausschreibung gewann. Die dann folgenden Fahrzeuge haben bis auf den beinahe identischen Typennamen und dem ähnlichen Wagenkasten kaum eine Gemeinsamkeit mit den sieben Solaris Urbino 12 II.
Aus versicherungsrechtlichen Gründen, da die Auspuffe der Busse brandgefährdet sind, wurden im August 2010 sämtliche Fahrzeuge dieses Fahrzeugtyps stillgelegt und im Bushof Lindenau abgestellt. Nach der Klärung dieser Angelegenheit konnten sie Anfang Oktober 2010 wieder in Betrieb genommen und in den Linieneinsatz geschickt werden.
Im August 2015 kam es zu einem Brand beim Wagen 12209, aus diesem Grund wurde er abgestellt.
Am Sonntag, dem 18.12.2016 fuhr am Morgen auf der Nachtbuslinie N2E der Wagen 12205, dies ist der letzte Nachteinsatz eines U12 II gewesen.
Am 27.12.2016 fand der letzte Einsatz auf Linie der U12 II statt. Am 28.12.2016 wurden die Busse in das Technische Zentrum Heiterblick vom Bushof Lindenau überführt, dort sind die U12 II bis auf Weiteres abgestellt.
Sebastian Naumann
letzter Abschnitt: Martin Gerber