NGT6

Nr. Baujahr Bemerkungen HU Werbung Name Fotos
1301 2003 Prototyp
Letzter Linieneinsatz 18.05.22 Baustellenlinie 34
Letzte Einsatz auf Fahrschule 01.06.22


08.2023 in 5004
05.09.2014    

1302 2003 Prototyp
09.2016 in 5003
22.10.2014    

1303 2005   12.05.2022 FIAT Autohaus König    02/23 Plagwitz 1303 Grünewaldstraße 22.07.2012
1304 2006   05.08.2022 FIAT Autohaus König    02/23 Stahmeln
1305 2006   24.08.2022 FIAT Autohaus König    02/23 Sellerhausen
1306 2006   02.12.2022
 
Lindenau
1307 2006   06.01.2023 BUWOG
GR 04/24
Paunsdorf
1308 2006   09.05.2023   Sommerfeld
1309 2006   07.02.2023   Böhlitz-Ehrenberg
1310 2006   05.10.2022   Volkmarsdorf
1311 2006   31.05.2023   Schönefeld
1312 2006   24.03.2023 Teilwerbung verschiedener Firmen   11/23 Gross-Zschocher
1313 2006   07.07.2023 Bautrocknung Schmittgall 03/24 Knautkleeberg
1314 2007   27.09.2023 Bautrocknung Schmittgall 03/24 Marienbrunn
1315 2007   25.10.2023   Gohlis  
1316 2007   20.12.2023   Eutritzsch
1317 2007 Zählfahrzeug
 
15.11.2023   Connewitz
1318 2007 Zählfahrzeug 31.01.2024   Lössnig
1319 2007 Zählfahrzeug
 
08.09.2023   Schleussig
1320 2007 Zählfahrzeug 29.02.2024   Stötteritz
1321 2007   17.04.2024   Probstheida
1322 2007   07.05.2024   Möckern
1323 2007   19.01.2016    Dölitz
1324 2008 in HU 03.07.2024   Mockau
1325 2008 in HU 08.03.2016   Wahren
1326 2008   18.04.2016   Thekla
1327 2008   10.05.2016 FIAT Autohaus König
 
Grünau
1328 2008   02.06.2016
 
Lausen
1329 2008   14.07.2016
 
Miltitz
1330 2008   14.10.2016 FIAT Autohaus König
 
Wiederitzsch
1331 2008   29.11.2016 FIAT Autohaus König
 
Anger-Crottendorf
1332 2008   22.12.2016   Leutzsch
1333 2009   20.03.2018 Sonnenlandpark GR Abtnaundorf
1334 2009   16.04.2018 Bernd Blindow Schulen Engelsdorf  
1335 2010   17.05.2018 Bundesbank  05/24 Holzhausen
1336 2010   15.06.2018   Kleinzschocher
1337 2010 Zählfahrzeug 18.07.2018 Teilwerbung verschiedener Firmen   04/23 Knauthain
1338 2010 Zählfahrzeug 29.08.2018   Lindenthal
1339 2010 Zählfahrzeug 12.09.2018 abgestellt zur Unfallbearbeitung
24.07.2023

FIAT Autohaus König    02/23
Lützschena
1340 2010 Zählfahrzeug 22.11.2018   Meusdorf
1341 2010 Zählfahrzeug 06.12.2018 FIAT Autohaus König    02/23 Mölkau
1342 2010 Zählfahrzeug 15.01.2019

Deutsches Rotes Kreuz 05/23

 

Neustadt
1343 2010 Zählfahrzeug 22.10.2018 FIAT Autohaus König    02/23 Reudnitz
1344 2010

Zählfahrzeug

05.03.2019 Kohlhardt Umzüge Schönau
1345 2011   03.04.2019

Damago
09/21

Stünz
1346 2011   14.05.2019 Promenaden Hauptbahnhof
GR 04/22
Thonberg
1347 2011   06.06.2019 Dräxlmeier
04/23
Zweinaundorf
1348 2011   28.06.2019 Teilwerbung verschiedener Firmen Hänichen
1349 2011   05.08.2019 Bonava
GR 06/22
Windorf
1350 2011   23.08.2019 Teilwerbung verschiedener Firmen
01/22
Heiterblick

Der NGTW6"Leoliner" (Prototyp) 

Da für Leipzig geeignete, stabile und zudem preiswerte Niederflurwagen von der Industrie nicht angeboten wurden, plante man noch im Jahr 2002, mit der Modernisierung weiterer Tatrawagen den Anteil von barrierefreien Fahrzeugen im Gesamtwagenpark zu erhöhen. Studien, die auch sechs- und achtachsige Fahrzeuge mit einem Niederflurteil beinhalteten, basierten allesamt auf der Verwendung einer Reihe von Baugruppen und Teilen der Altfahrzeuge. Sie wurden auf ihre technische und finanzielle Machbarkeit hin überprüft. Im Ergebnis schien jedoch der völlige Neubau eines Wagens in Stahlleichtbauweise unter teilweiser Verwendung der bewährten Grundkonstruktionsmerkmale des Tatrawagens als wirtschaftlich am sinnvollsten, nicht zuletzt im Hinblick auf externe Interessenten. Erfahrungen hatte man mit dem Bau der B4D-NF und des NFTW4 bereits sammeln können.
Zu der Entscheidung, ein Neufahrzeug zu bauen, trug vor allem auch der Umstand bei, dass die von der Industrie angebotenen Fahrzeuge nicht zum anspruchsvollen Leipziger Gleisnetz passten und mögliche Sonderkonstruktionen von Neufahrzeugen noch teurer geworden wären. Die LVB wünschten sich aber ein stabiles, preiswertes, allen notwendigen Komfortansprüchen gerecht werdendes Fahrzeug, dass auch auf sehr schlechten Gleisen ein gutes und verschleißarmes Fahrverhalten entwickeln kann und flexibel einsetzbar ist.
Somit beauftragten die LVB am 17. Februar 2003 die LFB mit der Entwicklung und dem Bau von zwei Prototypen eines rund 22 Meter langen, 2,30 Meter breiten, sechsachsigen Gelenktriebwagens mit Außenschwenktüren und einem Niederfluranteil von ca. 60 Prozent. Die elektrische Ausrüstung der mit Drehstromfahrmotoren, die in kompakten Dachcontainern untergebracht sind, ausgestatteten Wagen sollte die Firma Vossloh Kiepe GmbH liefern. Weitere Zulieferungen sollten von mittelständischen Firmen aus der Region Mitteldeutschland erfolgen. Das Fahrzeug sollte deutlich kostengünstiger als vergleichbare der Industrie und zudem in Leipzig gefertigt sein.
Somit entstand abseits der öffentlichen Wahrnehmung in den Hallen von HwH das erste Fahrzeug, das scheinbar völlig fertig gestellt, jedoch noch ohne Innenverkabelung zum Herbstfest der LVB am 20. September 2003 auf dem Bushof Lindenau - dem ehemaligen Produktionsort Leipziger Eigenbaustraßenbahnen - den Leipzigern unter dem Namen LEOLINER präsentiert wurde. Der Name Leoliner resultiert aus dem lateinischen Namen des Löwen, Leo. Der Löwe ist das Wappentier von Leipzig und für die Leipziger Einwohner ein wichtiges Sinnbild ihrer Stadt. Der Name "Liner" stammt aus dem Englischen. Zusammengesetzt bedeutet der Name Leoliner, dass es sich um ein Fahrzeug handelt, dass in Leipzig für Leipzig gebaut ist und in Leipzig überall, selbst auf sehr schlechten Gleisen (von denen es in Leipzig leider einige gibt), verkehren kann.
Beim Leoliner handelt es sich, wie schon oben beschrieben, um ein zweiteiliges Gelenkfahrzeug mit einem Niederfluranteil von 60%. Er fasst 118 Fahrgäste, von denen 39 einen Sitzplatz finden. Während man an den Türen 1 und 4 über vier Stufen das Wageninnere erreicht, besitzen die Türen 2 und 3 einen Niederflureinstieg mit einem sich anschließenden Mehrzweckbereich für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die beiden Triebdrehgestelle in den Hochflurbereichen sind Nachbauten der Tatradrehgestelle, während das antriebslose Drehgestell im Niederflurbereich neu entwickelt werden musste. Das Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h.
Knapp drei Monate nach der Vorstellung auf dem LVB-Herbstfest absolvierte der Tw 1301 am 20. Dezember 2003 seine Premierenfahrt um den Innenstadtring. In der Zwischenzeit war bereits der Rohbau des zweiten Triebwagens (Tw 1302) in HwH fertig gestellt. Im Frühjahr 2004, als der Tw 1302 fertig gestellt werden konnte, mussten sich beide Fahrzeuge umfangreichen Tests sowie Brems- und Einstellfahrten unterziehen, um die nötige Bauart- und Typenzulassung zu erhalten. Während dieser Zeit fanden auch noch einige Umbauarbeiten am Tw 1301 statt, welcher Anfang Mai 2004 die etwas veränderte, im Tw 1302 eingebaute Frontgestaltung erhielt. Da der Tw 1302 bereits im Gegensatz zum Tw 1301 eine etwas verbesserte Variante des Leoliners darstellte, wurde er am 16. April 2004 zum UITP-Kongress nach Dresden verladen, wo er neben dem Dresdner NGTD12DD und dem Wiener ULF die neue preiswerte und robuste Niederflurstraßenbahnentwicklung repräsentierte. Nachdem der Tw 1302 am 12. September 2004 im Rahmen des 110jährigen Jubiläums der Plauener Straßenbahn auf einem Hilfsgleis an der dortigen Zentralhaltestelle Tunnel präsentiert werden konnte, sah ihn die interessierte Fachwelt vom 20. bis 26. September 2004 auf der Berliner Innotrans.
Nachdem die Wagen im Mai 2004 durch die LVB übernommen wurden, begannen sofort die Fahrschulfahrten zur Einweisung des Personals des Straßenbahnhofs Dölitz, wo beide Fahrzeuge beheimatet werden sollten. Am 1. Juni 2004 war es dann soweit: Beide Triebwagen starteten in Doppeltraktion nach einer feierlichen Schlüsselübergabe durch den Bevollmächtigten für Bahnaufsicht in den Fahrgasteinsatz auf der Linie 11E (Dölitz - Hbf - Wahren). Bedingt durch die im Vergleich zu den anderen Leipziger Straßenbahnfahrzeugen, die 2,20 Meter breit sind, etwas größere Wagenkastenbreite kam es an Bahnsteigkanten einiger Haltestellen zu Konfliktpunkten, weshalb die Prototypen vorerst ausschließlich stets in Doppeltraktion und nur an Wochentagen auf dieser Linie fuhren. Ein angestrebter Einsatz auf der Linie 11 ab dem August 2005 konnte vorerst nicht umgesetzt werden, da der damalige Landkreis Delitzsch, auf dessen Gebiet die Linie 11 im Schkeuditzer Stadtgebiet liegt, nicht die Konfliktpunkte an den Haltestellen extra wegen zweier Fahrzeuge beseitigen wollte. Dem gegenüber war die Strecke nach Markkleeberg-Ost, die sich eingleisig im Straßenraum befindet, von Anfang an für die Leoliner-Prototypen frei gegeben, wo sie dann im Falle einer Baustelle bereits ab dem November 2004 immer wieder verkehrten. Erst im Sommer 2007 gelang es, die Schkeuditzer Überlandstrecke für die beiden Prototypen fit zu machen, so dass sie nun nicht mehr ihr Schattendasein auf der Linie 11E fristen, sondern täglich vom Straßenbahnhof Dölitz aus auf der Linie 11 zu sehen sind und somit helfen, die eng bemessene Leipziger Wagenparksituation etwas zu entspannen. Als letzte Neuerung erhielten beide Fahrzeuge im Verlauf des Jahres 2007 je einen mobilen Fahrkartenautomaten, der nicht nur eine Geldkarte, sondern auch Münzgeld akzeptiert. Nach einer Softwareänderung zum Jahreswechsel 2009/2010 gelangten beide Fahrzeuge, sofern sie nicht in der Werkstatt verweilen, täglich auf einem Stammkurs der Linie 11 zum Einsatz. Im Sommer 2010 wurden beide Fahrzeuge aufgrund von Fahrzeugschäden abgestellt. Erst im November 2011 tauchten sie wieder auf Leipzigs Straßen auf. Zunächst wurden sie solo auf den Linien 2, 8 und 14 eingesetzt. Seit Mitte Dezember 2011 sind sie die beiden Stammfahrzeuge für die Linie 14, wo sie solo eingesetzt werden.
 
Der NGTW6-L "Leoliner" (Serienausführung für Leipzig)
 
Nachdem die beiden Leoliner-Prototypen vom 1. Juni bis 31. August 2004 im Einsatz auf der Linie 11E getestet wurden, entschieden sich die LVB nach einer intensiven Auswertung dieser Testphase für den Kauf von vorerst 30 Wagen des Typs Leoliner in einer abgeänderten Serienausführung. Bereits im Juli 2004 wurde die Leoliner Fahrzeug-Bau Leipzig GmbH (FBL) als vorerst 100%iges Tochterunternehmen der LVB gegründet. In dieses Unternehmen wurden die bisher bei der LFB beschäftigten, für den Bau des Leoliners verantwortlichen 50 Mitarbeiter ausgegliedert. Damit begann erstmalig nach 83 Jahren in Leipzig wieder der Bau einer Serie von Straßenbahnfahrzeugen. Ende Dezember 2004 bestellten dann die LVB zusätzlich zu den bereits bei Bombardier Transportation in Bautzen infolge einer Ausschreibung bestellten 24 NGT12 bei der FBL 30 Leoliner, woraufhin in den FBL-Werken im Leipziger Ortsteil Neu-Lindenau mit der Serienproduktion begonnen wurde. Bereits am 5. November 2005 konnte der erste Leoliner in der Leipziger Serienausführung, der im Anschluss an die Prototypen Nr. 1301 und 1302 die Wagennummer 1303 erhielt, auf dem Gelände des Straßenbahnhofs Leutzsch abgeladen werden. Auf dem Gelände dieses für den planmäßigen Linienverkehr nicht mehr benötigten, aber seinerzeit noch für die Fahrzeuginstandhaltung unentbehrlichen Straßenbahnhofes werden alle von der FBL bzw. HeiterBlick GmbH gebauten Leoliner endkomplettiert und für den Linieneinsatz fit gemacht. 
Nachdem er am Vortag seine ersten Probefahrten aus eigener Kraft erfolgreich gemeistert hatte, konnte der Tw 1303 am 6. Dezember 2005 der interessierten Öffentlichkeit im Straßenbahnhof Angerbrücke vorgestellt werden, wo er auf den Namen des Leipziger Ortsteils Plagwitz getauft wurde. Somit begann die Namensgebung der Leipziger Serienleoliner, die sich bei den folgenden Wagen fortsetzen sollte. Dabei hat jeder Leoliner einen Namen eines Leipziger Ortsteils erhalten.
An der Herstellung der Serienleoliner sind wie bereits bei den Prototypen zahlreiche mittelständische Zulieferer beteiligt, die überwiegend aus Sachsen und der Region Mitteldeutschland stammen. Aufgrund der Erfahrungen, die man mit den Prototypen sammeln konnte, kam es zu einer Reihe fahrzeugtechnischer Veränderungen. Der Serienleoliner unterscheidet sich vor allem durch eine veränderte Stirnfront mit einklappbaren Kupplungen, einem im unteren Bereich von 2,30 Meter auf 2,20 Meter eingezogenen Wagenkasten zur Vermeidung von Konfliktpunkten an den Bahnsteigkanten, einer mechanisch ausklappbaren, leider viel zu kurzen Rampe für Rollstuhlfahrer an der Tür 2, Außenschwenkschiebetüren, Fahrgastinformationsanlage mit TFT-Bildschirmen (die auch in allen anderen Neufahrzeugen der LVB Verwendung finden) und einem neu gestalteten Fahrerarbeitsplatz. Da über die einklappbaren und damit optisch verdeckbaren Kupplungen im Gegensatz zu den Tatrabahnen und Leoliner-Prototypen keine Traktionsstromübertragung mehr möglich ist, wird bei den Serienleolinern als Novum in Leipzig als Doppeltraktion mit zwei angelegten Stromabnehmern gefahren. Dies bedingte natürlich zum Anfang einen ausschließlichen Einsatz auf zweigleisigen Strecken, weil die Signalanlagen auf den eingleisigen Strecken bis dahin so ausgerüstet waren, dass sie bei der Berührung eines zweiten Stromabnehmers sich selbstständig ausschalteten. Da die vorgesehene Einsatzlinie der Leoliner-Serienwagen, die Linie 7 (Sommerfeld - Hbf - Böhlitz-Ehrenberg), auf dem Böhlitz-Ehrenberger Streckenast ebenfalls über eine eingleisige Strecke verfügt, musste im Vorfeld die Signalanlage dieser Strecke für den Betrieb von Doppeltraktionen mit zwei angelegten Stromabnehmern umgerüstet werden. Der Umbau der Signalanlagen weiterer eingleisiger Strecken erfolgte bereits und ist mit der Inbetriebnahme der Schleife Knautkleeberg am 27. August 2009 beendet worden.
Erstmalig kamen am 22. April 2006 mit der Doppeltraktion aus den Tw 1304 und 1303 Serien-Leoliner auf der Linie 7 und damit im Linienverkehr zum Einsatz. Allerdings hielt diese Fahrzeugeinheit nicht einmal einen kompletten Umlauf durch, so dass sie wenige Stunden nach dem Ausrücken wieder in den Betriebshof fahren musste. Der erste Linieneinsatz, an dem die Fahrzeuge den ganzen Tag durchhielten, erfolgte am 12. Mai 2006. Zur Fußball-WM im Juni 2006 befanden sich bereits acht Serien-Leoliner im Linieneinsatz.
Diese neuen Fahrzeuge, die allesamt im Betriebshof Angerbrücke stationiert sind, erwiesen sich als stärkere Problemfälle als zunächst erwartet. Besonders gab es sowohl vom Fahrpersonal als auch von den Fahrgästen Beschwerden über die sich zu langsam öffnenden und schließenden Türen; außerdem gibt es beim Schließen dieser Türen einen sehr nervenden lauten Piepton. Dies betrifft die bis zur Fußball-WM 2006 in Betrieb genommenen Tw 1303 bis 1310. Bei den Triebwagen ab der Nummer 1311 reagierte man auf die Beschwerden, indem man neue, gestalterisch sogar relativ gelungene Türen eines anderen Herstellers mit einem schnelleren Türantrieb und den in den NGT12 verwendeten leiseren Türschließton einbaute. Die Serie 1303-1310 wurde dann technisch an die Wagen 1311 ff. angeglichen, so dass ein freiügiger Einsatz aller Leoliner untereinander in Doppeltraktion garantiert werden kann. So wurde mit dem Tw 1311 zur Innotrans in Berlin vom 19. bis 22. September 2006 bereits die verbesserte Serienvariante des Leoliners vorgestellt. Allerdings besaßen auch die Tw 1311 ff. einige kritische Schwachstellen, denn sämtliche Wagen dieser Serie mussten im Winter 2006/2007 im Rahmen einer "Rollkur" für einige Wochen aus dem Betrieb genommen werden.
Mit der fortschreitenden Auslieferung der Serien-Leoliner, die zum Ende des Jahres 2008 mit dem Tw 1332 abgeschlossen werden konnte, gelangten diese Fahrzeuge auch auf anderen Linien als der Linie 7 zum Einsatz, wo sie inzwischen planmäßig den Gesamtverkehr bestreiten. Weiterhin gelangt recht regelmäßig ein Solo-Leoliner auf Linie 14 zum Einsatz. Ebenso findet man samstags zwei Leoliner-Doppeltraktionen auf Linie 8, während an Sonn- und Feiertagen auf dieser Linie anstelle der Doppeltraktionen recht viele Solo-Leoliner zu finden sind. An Schultagen abends sowie teilweise am Wochenende morgens gelangen die Leoliner solo auf den Linien 7 und 3 (Knautkleeberg - Hbf - Taucha) zum Einsatz.
Ganz anders gestaltet sich der Einsatz von Leolinern an ausgewählten sächsischen Ferientagen: Dann werden die Linien 2 und 12/4E komplett mit Solo-Leolinern bedient, während auf Linie 7 nur wenige Leoliner-Doppeltraktionen zu sehen sind. Zum Abend verkehren die "Leos" dann auch auf der Linie 3 sowie auf einem Kurs auf Linie 1.
Seit dem 10. Oktober gelangen die Leoliner an Wochentagen auch auf Linie 3 als Doppeltraktion zum Einsatz.
Wie auch bei den Prototypen erhielten die älteren Serienwagen nachträglich einen mobilen Fahrkartenautomaten mit Geldkarten- und Münzgeldannahme. Die jüngeren Fahrzeuge bekamen diese Automaten bereits während ihrer Inbetriebnahme im Straßenbahnhof Leutzsch eingebaut. Weiterhin erhielten einige Leoliner in der Zwischenzeit verschiedene Vollwerbungen in vollkommen verschiedenen Grundfarbgebungen, womit die Leipziger Leolinerflotte nicht so eintönig grau wirkt. Weitere Leoliner tragen einfache Werbungen.
Nachdem am 7. Januar 2009 mit dem Tw 1332 der 30. Serien-Leoliner in Betrieb genommen werden konnte, gaben die LVB bekannt, dass im Interesse einer Bewahrung einer übersichtlichen Typenvielfalt weitere 18 Leoliner beschafft werden sollen. Parallel dazu werden auch neun weitere NGT12 beschafft. Damit sollen 18 weitere Tatragroßüge außer Betrieb genommen werden. Es ist beabsichtigt, nach diesen 18 weiteren Leolinern keine weiteren Fahrzeuge dieses Typs anzuschaffen. Die Serie 1333 - 1350 wurde in den Jahren 2010 und 2011 ausgeliefert. Am 7. Mai 2010 hatten die Wagen 1334+1333 ihren ersten Linieneinsatz, wobei sie ab 14.11 Uhr auf dem Kurs V.1544 der Linie 15 zum Einsatz gelangten.
Die Serie 1333-1350 weißt im Gegensatz zur Serie 1303-1332, welche dem Typ 37a zugerechnet wird, einige kleinere technische Unterschiede aus, so dass die Wagen der neuen Serie dem Typ 37b zugeordnet werden. Besonders auffällig ist für die Fahrgäste die orangefarbige Matrixanzeige samt der in Liniennetzplanfarbe angezeigten Liniennummer. Ein weiteres für Außenstehende erkennbares Novum ist das neu installierte Tagfahrlicht. Bis auf Widerruf dürfen die Wagen der Typen 37a und 37b gemäß einer am 5. Mai 2010 erlassenen Anweisung nicht miteinander gekuppelt werden. Nach technischen Anpassungen konnte diese Anweisung Anfang 2012 aufgehoben werden.
Immer wieder kam es bei einigen Fahrzeugen aufgrund verschiedenster Schäden zu Stillständen und Abstellungen, teilweise sogar zu Überführungen in den passiven Fahrzeugbestand.
 
Text: Sebastian Naumann / Paul Schmidt
Hersteller: Mechanik: LFB/FBL/HeiterBlick Elektrik: Kiepe Elektrik
Baujahr(e): 2003 - 2011
Spurweite: 1.458 mm
Länge: 22.590 mm
Höhe: 3.690 mm
Breite: 2.300 mm
Drehzapfenabstand: 6.400 mm bzw. 8.160 mm
Drehgestellachsstand: 1.600 mm bzw. 1.900 mm
Leermasse: 28.900 kg
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stundenleistung: 4 x 65 kW = 260 kW
Steuerungsart: Betriebsablaufsteuerung über Mikroprozessor
Motorentyp: DKABZ 0305-4A
Betriebsart: Einrichtungs-Triebfahrzeug
Sitzplätze: 39
Stehplätze: 79